Ich werde gelegentlich gefragt, was es mit meinen Gipfeljagden auf sich hat, die in der virtuellen Ewigkeit (so lange die Server nicht den Geist aufgeben) bei peakhunter.com gespeichert wurden.
Warum registriert man sich per Handy und GPS-Ortung, wenn man auf einem Gipfel steht und sei er auch noch so mickrig? Einer der Gründe ist vermutlich ähnlich wie bei einem Eintrag in ein papierenes Gipfelbuch, man hinterlässt einfach eine Nachricht "ich war da" und verschwindet wieder in den Tiefen der Täler und den Untiefen des Daseins. An einem sonnigen Wochenende begebe ich mich nach Totzenbach in Niederösterreich, mit der Absicht im angrenzenden Haspelwald zwei Gipfel einzusammeln. |
Oed liegt in der Nähe von Neulengbach und hat dank seines Ortsnamens schon eine gute Beschreibung, mehr lohnt sich nicht. Immerhin liegt gleich dahinter, also in Richtung Nordwesten der Buchberg, dessen Gipfel durch eine schöne Aussichtswarte gekrönt ist.
Leider befindet sich die benachbarte Schutzhütte im Winterschlaf und so begebe ich mich noch zum Eichberg und sammle damit den vierten Gipfel für heute ein. Fazit: Schöner Ausflug in hügeliger Gegend bei Traumwetter. |
Das Gipfelsammeln kann auch wesentlich langweiliger und einsamer sein.
Als Beispiel möchte ich eine Runde am Ende des Irenentals anführen, das sich nördlich von Tullnerbach in Niederösterreich befindet. Ich mache mich auf die Suche nach vier Gipfeln: Ameisberg, Heinratsberg, Mittlerer Steinberg und Saleck. Alle vier Hügel wehren sich durch perfekte Waldtarnung vor Entdeckung und mit diversen Verwachsungen und Sumpfgebieten vor Besteigung. Von mangelnden Wegen oder gar Markierungen gar nicht zu reden... Ein Querwaldein-Survivaltraining |
Alle meine Fotos dieser Wanderung sehen in etwa gleich aus: Bäume, Bäume und Bäume, dazwischen manchmal auch ein Wald.
Für Förster oder einem Waldbauernbub wie Rosegger vielleicht eine geile Sache, wert auf einem Pinup-Kalender gesponsert von der Holzindustrie verewigt zu werden, für mich persönlich stellt diese Wanderung keinen Höhepunkt dar. Bewegung in der frischen Luft, okay, und mein Kardiologe hat auch Freude an meinem Trainingspensum. Fazit: Muss man nicht gehen, gibt schönere Strecken, für Einsamkeitsliebhaber. |