Ich starte nach einer geruhsamen Nacht in Eibiswald nach einem ausgiebigen Frühstück.
Mein Weg nennt sich 03A und ist eine Variante des Südalpenweges. Bei Sonnenschein wandere ich über den Hauptplatz von Eibiswald, was ich leider hier nicht in Bildform dokumentieren kann, denn der Speicherchip meiner Kamera hat beim Auslesen zuhause am Computer den Geist aufgegeben und alle Fotos gelöscht. Trauer- und Gedenkminute... Glücklicherweise mache ich auch gelegentlich Fotos mit meinem Handy und so kann ich wenigstens ein paar Beweisfotos meiner Wanderung präsentieren. |
Der Asphalt endet und die Straße wird zur Forststraße, weil sie durch einen Forst führt. Ein richtiger Forst hat auch einen Förster und der haust, wer hätte das gedacht, in einem Forsthaus. Und genau an dem Forsthaus gehe ich im Regen vorbei, dabei sehe ich neben der Hütte einen Wassertrog in dem einige Flaschen Bier ihre Freischwimmerprüfung absolvieren.
Ich fange mir eine Flasche mit bloßer Hand, wie sich herausstellt ein Puntigamer und kann mein neues Taschenmesser beim Öffnen ausprobieren. Ich sitze also unter einem Flugdach bei Regen mitten im Wald und schaue in die Gegend, dabei zutzle ich gelegentlich an der Flasche und warte auf ein Regenende. Das liest sich öd und genau so war es auch. Ich wandere weiter bergauf und hinterlasse dank des Regens tiefere Spuren im Gelände. Dann erreiche ich den vorläufigen Höhepunkt der Etappe, den 1184m hohen Haderniggkogel, den ich als erster Mensch besteige - zumindest in peakhunter.com. Von nun an geht es wieder bergab in das tiefe Krumbachtal und ich zitiere den Alpenvereinsführer: Nun führt unser Weg wieder durch Wald auf oft verwachsenen Steigspuren hinunter, und wir queren eine hundert Meter lange Sumpfstelle. Eine recht gute Beschreibung, wie ich finde, als ich mit kurzen Hosen in einem Brennesselfeld im Gatsch stecke, dazwischen steile Wege abwärts rutsche, herabfliessende Bäche quere und umgestürzte Bäume überklettere. Komme mir vor wie Indiana Jones für Arme. Zirka 500 Höhenmeter nach dem Gipfel quere ich auf einem Holzsteg, der auch schon mal bessere Tage gesehen hat, den Krumbach und es geht wieder steil auf den Gegenhang des Tals hinauf. |
Nachdem ich am Abend für zwei Erwachsene gegessen und nun am Morgen für drei Leute gefrühstückt habe, verlasse ich den Ort Soboth und wandere weiter zum Stausee des Kraftwerks. Dabei weiche ich vom markierten Weg ab, der unten bei der Staumauer vorbei führt, denn ich will den Stausee sehen.
Leider zeigt sich das Wetter noch von seiner unentschlossenen und bewölkten Seite, was zwar für eine Wanderung recht angenehm ist, aber für schöne Fotos mit einem Handy nicht viel hergibt. Nach dem Stausee führt mich mein Weg zurück zum Original 03er Weitwanderweg. |
Oida, ich muss auf's Klo!
Das sind die Probleme in Pilgerherbergen, in denen es nur ein WC am Gang gibt. Und auf diesem begehrten Ort sitzt ein restalkoholisierter Typ frühmorgens, oder vielleicht nächtigt er auch hier. Irgendwie bin ich langsam aus diesem Alter heraus, oder vielleicht war ich auch nie in diesem Alter drinnen. Das ist auch mit ein Grund warum ich Massenquartiere auf Schutzhütten und Almhütten nicht mag, abgesehen von dem perversen Rhythmus am Vormittag bergab ins Tal und nachmittags sich auf einen Berg zur nächsten Hütte zu schleppen... Nicht mit mir, das ist unnatürlich. |