Heute geht es mit dem Rundumadum weiter, ich fahre nach Essling und marschiere um Wien gegen den Uhrzeigersinn weiter. Noch ahne ich nicht, dass es eine sehr lange Etappe wird. Frohen Mutes und bei leichtem Nebel geht’s durch den Bezirk Donaustadt, vorbei an diversen „Gruben“, das sind Reste der Donau, die heute Fischer oder Badeteiche sind. Alles sehr eben und immer auf Schotterstraßen entlang, es gibt sicherlich interessantere Gegenden in Wien. Beim ehemaligen Verschubbahnhof Breitenlee (was es nicht alles gab!) vorbei, zum Badeteich Süssenbrunn und dann weiter entlang eines Golfplatzes.
Gegend, Gegend und noch mehr Gegend.
Während ich mich Stammersdorf nähere, kam immer mehr die Sonne heraus und mittlerweile ist es ein sehr schöner und sehr warmer Sommertag. An Stammersdorf vorbei, bei der alten Bahntrasse oder wie ich immer sage beim Arbeiterstrich (dort warten am frühen Morgen üblicherweise viele nixsprechndeitsch-Männer auf ihre Häuslbauer-Freier), spaziere ich zum Herrenholz. Das ist ein Wald, in dem sich im 2.Weltkrieg eine Flugzeugmotorenfabrik versteckte. Schon als Kind bin ich mit meinem Vater durch gegangen und mein Vater zeigte mir diverse übrig gebliebene Gebäude und Bunker. Angeblich soll im Jahr 2002 alles demontiert und abgebrochen worden sein. Ich will es genau wissen und schleiche trotz diverser Warnschilder in das Herrenholz. Tatsächlich ist viel verschwunden, gibt nur mehr ein paar Fundamente und zwei unterirdische Reste von Bunkeranlagen. Ich gehe wieder zurück zum Weg und rauf auf den Bisamberg. Dabei bemerke ich, dass ich schon lange unterwegs bin...
Runter durch die Kellergasse geht es nach Strebersdorf. Eigentlich habe ich mein mir selbst gestecktes Ziel erreicht, aber ich will auch noch das letzte Teilstück des Weges gehen, also weiter nach Nussdorf, sind eh nur mehr 7,8 km sagt das Navi. Schlußendlich als ich in den Autobus einsteige waren es 37,5 km, fast hätte ich einen Marathon geschafft!
P.S.: Die GPS-Karte wurde von mir im Bereich Herrenholz korrigiert.