Es mag seltsam erscheinen aber diese Wanderung von Pölten nach Prinzersdorf gehört für mich zu den schönsten Teilstrecken.Ideales Wetter, vormittag und noch nicht zu heiß, keine besonderen Steigungen oder Gefälle zu überwinden, dabei immer wieder ein Ausblick kilometerweit und eine wundersame Ruhe die auch auf mich übergreift.
Ich grüße Jeden und Alles auf meinem Weg, auch auf die Gefahr hin, mit noch mehr Mißtrauen betrachtet zu werden. Nach Prinzerdorf mache ich (wieder einmal) leere Kilometer auf der Suche nach einem gangbaren Weg. Wieder zurück auf der Straße gehe ich nach Mitterau, Eibelsau und erreiche schließlich Haunoldstein. |
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Durch das Pielachtal führt mich mein Weg vorbei an Loosdorf nach Albrechtsberg. Der Wald im Pielchtal ist schwer zu beschreiben. Ich finde er hat etwas Verwunschenes an sich und meine Nackenhaare sträubten sich nicht nur wegen der Unzahl an Gelsen die über mich herfielen. In Albrechtsberg a.d. Pielach gibt es wieder ein Schloß (Privatbesitz, wird gerade revitalisiert usw. siehe vorige Etappe Totzenbach). |
Bei Neubach biege ich links ab und komme zu kleinen Badeteichen - Wahnsinn! Ist das eine Fata Morgana?
Nein, es gibt sogar einen Verkaufskiosk mit kühlen Getränken. Da ich schon seit einigen Kilometern nur mehr auf Reserve laufe und mein Treibstoff schon alle ist bestelle ich schnell ein Bier. Ich bekomme eine eiskalte Flasche in die Hand gedrückt und so sehr ich mich auch mühe, ich bekomme den Gerstensaft nicht durch die Kehle, nur kleine Schlückchen. Mein Ersuchen um ein Glas wird ausnahmsweise nachgegeben, weil: "Hier trink ma aus der Floschn, do kennt a jeda kumma und a Glasl wolln." Kurz danach treffe ich auf den "offiziellen Jakobsweg" und erreiche Melk. Nach einer kurzen Besichtigung des Stiftes beende ich meine heutige Etappe. |
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Ich marschiere am Treppelweg weiter Richtung Westen, besser gesagt stromaufwärts.
Ich bin der einzige Verrückte der hier wandert. Die anderen Verrückten fahren mit dem Rad. Merkwürdigerweise kommen alle Radfahrer mir entgegen, alle fahren stromabwärts Richtung Wien. Kein einziger Radfahrer hat mich überholt und ist Richtung Passau gefahren. Hat das etwas zu bedeuten? Fährt man stromabwärts mit dem Fahrrad neben der Donau leichter? Klar, es gibt ja ein Gefälle, sonst würde das Wasser nicht Richtung Wien fliessen. Also gehe ich bergauf. Das erklärt warum ich so langsam bin heute. Naja und das Bein... |
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Irgendwann zur Mittagszeit erreiche ich Pöchlarn. Schnuckelige Häuser in der Altstadt und ich setze mich in einen Gastgarten einer Pizzaria in der Nähe der Kirche.
Nach einem leckeren Essen fällt es mir wirklich schwer weiter zu wandern. Die Temperatur hat mittlerweile wieder zugelegt, dafür ist es fast windstill. Pfffffff........ Was soll es, weiter geht es nach Krummnußbaum. |
Auf der anderen Seite der Donau verläuft nicht nur der original richtige Jakobsweg, es gibt dort auch ein paar religiöse Sehenswürdigkeiten.
So zum Beispiel befindet sich auf einer Anhöhe Maria Taferl mit seiner bekannten Wallfahrtskirche. Da ich aber nicht vom anderen Ufer bin, gehe ich weiter auf meiner Seite der Donau. Immerhin komme ich so beim Stift Säusenstein vorbei. Auf der anderen Seite liegt dafür eine Ortschaft namens Gottsdorf, auch nicht schlecht. Mehr ein- als zweibeinig komme ich in einen Vorort von Ybbs, lege noch eine Pause ein und kühle meine Kniesehnen und meine Kehle mit Gerstenmedizin. Mit letztem Einsatz erreiche ich Ybbs Bahnhof - ich glaube nun ist eine längere Pause fällig. |
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