Kieneck 1106m - von Furth an der Triesting Mai 2014, 19,7km, Anstieg 1024hm
Das Kieneck ist ein netter Hügel in den Gutensteiner Alpen. Ich bin schon von zwei Seiten auf den Gipfel gewandert, diesmal starte ich von einer neuen Seite aus, von Furth an der Triesting. Furth war für mich schon mehrere Male Startpunkt, zuletzt auf das Hocheck. Ich mag diese Gegend, etwas abgelegen und vielleicht deshalb nicht so überlaufen wie manch anderes Gebiet. Mit öffentlichen Verkehrsmittel kommt man hier vermutlich nur schwer her. Nachdem ich mein Auto geparkt habe, führt mich mein Weg entlang des Further Baches nach Westen. Dabei marschiere ich auf einer schmalen, praktisch unbefahrenen Straße und genieße die Ruhe.
Der Weg ist identisch mit einem Teil des Wiener Wallfahrerweges, der nach Mariazell führt. Vor zirka einem Jahr "pilgerte" ich mit Freunden nach Mariazell (siehe Wandern 2013 - Weite Wege - Mariazell). Damals wanderten wir auf der Via Sacra, ein Weg der im Nachbartal hinter dem Hocheck verläuft. Der Wallfahrerweg ist von der Topografie etwas sportlicher angelegt, er führt ziemlich direkt über die Gipfel der dazwischen liegenden Wienerwaldberge. Die Straße auf der ich gerade wandere ist zum Aufwärmen für die Pilger, die in Furth oder Weissenbach an der Triesting übernachtet haben. Noch ahnt der arglose Pilger nicht, was für eine Etappe ihm heute bevorsteht, denn der Weg über das Kieneck und den Unterberg kostet Kraft. Ich weiß wovon ich spreche... Nach ein paar Kilometern verzweigt sich der Weg, es geht nach links zum Staffgraben.
Nach einem weiteren Stück endet die Straße, ein Schranken versperrt den Autos den Weg. Nun geht es bergauf. In den nächsten zwei Kilometern geht es von 570m auf den Gipfel. Das Wetter ist eigentlich nicht schlecht heute, nur der Sturm von Norden könnte etwas weniger blasen. Meine "stormproofed" Fleece-Jacke macht heute ihrem Namen alle Ehre. Nach ein paar Verschnaufpausen, die ich auf dem sehr direkten Weg einlegen musste, kommt die Enzianhütte in Sicht - Hurra! Die Hütte des österreichischen Alpenvereins hat eine schöne Aussichtsterrasse, die glücklicherweise heute auf der windabgewandten Seite liegt. So habe ich während meines wohlverdienten Mittagsessens einen wunderschönen Ausblick nach Süden, auf Schneeberg, Rax und umliegende Hügel.
Schön....
Der Weg zurück verläuft über die mir bereits bekannten 1000er Almeskogel und Geissruck, ein ständiges Ab und Auf. Nach dem zweiten Gipfel geht es nun doch beständig bergab, dazwischen gibt es sogar eine recht interessante Stelle, bei der der Weg den steilen Hang quert und ein Felswand vorspringt. Aber die Stelle ist mit einem Kletterseil gesichert, daher kein Problem. Trittsicher sollte man schon sein. Nach sieben Stunden erreiche ich wieder Furth, ein sehr schöner Rundgang.