Vom neuen Bahnhof Salzburg führt uns unser Weg zuerst vorbei an den Sehenswürdigkeiten Salzburgs: durch den Mirabellgarten, vorbei am Landestheater, über den Markartsteg mit den vielen Schlössern, durch die Getreidegasse, über den Residenzplatz zum Dom.
Wir beschließen hinauf zur Hohenfeste zu gehen. Doch irgendwie haben wir es nicht geschafft zur Festung zu kommen, wir biegen zu früh ab und wandern nach Westen zur Richterhöhe. |
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Ursprünglich hatte ich eine andere Route zuhause geplant und den Ausflug auf die Hohenfeste nur als Option überlegt.
So geschieht es, dass wir nun mehrmals am gleichen Trinkbrunnen in der Nähe der Richterhöhe vorbei kommen, immer auf der Suche nach einer Abstiegsmöglichkeit nach Südwesten. Langsam macht sich eine gewisse Unruhe in der Wandergruppe bemerkbar, die vermutlich auf eine gewisse "Unterhopfung" zurück zu führen ist - ein medizinisches Phänomen, das auf dieser Wanderung noch mehrmals zu bemerken sein wird. Endlich gelingt der Abstieg nach Süden, vorbei am Schloss Leopoldskron und wir finden das vermutlich einzige steirische Bierlokal in ganz Salzburg... |
Im Laufe der Wanderung kann ich mich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass meine Wanderkameradinnen eher den weltlichen Genüssen zugeneigt sind und das Pilgern irgendwie missverstanden haben. Das ist vielleicht auch ein Grund dafür, warum wir alle uns so gut verstehen und diese Wanderung so harmonisch verläuft :-)
Nach den Irrwegen kommen wir mit einiger Verspätung endlich raus aus Salzburg. Nach Umgehung der Startbahn des Flughafens gehen wir einen schönen Weg entlang der Glan und kommen nach Viehhausen, wo wir wieder eine kleine Rast einlegen. |
Es ist wieder einmal höchste Zeit für eine Mittagsrast und so kommt uns das Gasthaus Schredfeld gerade recht. Im schattigen Gastgarten unter dem riesigen Kastanienbaum werden wir mit Eierschwammerlgulasch und Schweinsbraten verwöhnt. Es fällt schwer hier wieder weiter zu wandern, die nachmittägliche Hitze ist drückend.
So schleppen wir uns neben der Großache (Fluß) auf einem staubigen Radweg dahin. Ein wenig Abwechslung ist nur durch die Berglandschaft gegeben und manche Wanderkameraden bekommen kurzzeitig Glücksgefühle als sie das Kitzbüheler Horn und den Wilden Kaiser sehen. Ich persönlich würde eher Glücksgefühle bekommen, wenn es hier irgendwo etwas zu trinken geben würde. Ein freundlicher Tiroler schenkt uns seine letzte Mineralwasserflasche, wir müssen wirklich schon schlecht aussehen. Nach einem Schlußsprint erreichen wir den Bahnhof in St. Johann in Tirol, gerade rechtzeitig, fünf Minuten später fährt der Zug. |