Das Leben geht weiter.
Schon wieder so ein banaler Satz der von einem Wandkalender stammen könnte. Und dennoch: Ich stehe morgens auf, frühstücke und freue mich auf meine nächste Etappe. Wieder hat der Wettergott oder der Zufall oder was ihr gerne lesen würdet, es heute mit uns hier in Tirol gut gemeint. Wobei gut hat er es nur mit so Wandersleuten wie mir gemeint, für die Landwirte ist es vielleicht nicht so gut, denn der Boden ist schon trocken. Ich setze mich in den nächsten Zug und fahre wieder nach Hatting, meinem letzten Halt auf dem scheinbar unendlichen Jakobsweg. Ziel habe ich heute eigentlich keines, einfach weiter nach Westen gehen und wenn möglich am Jakobsweg - obwohl, auch das ist keine Bedingung für mich. |
Tirol ist größer als ich dachte.
Zumindest wenn man es von Osten nach Westen durchqueren will. Okay, okay, ich will da nicht in vielleicht noch offenen Wunden bohren, als noch Südtirol zu dem heutigen Tirol gehörte, war das ein wirklich großes Bundesland. Ich habe mittlerweile auf meiner Wanderung auch schon bemerkt, dass es tatsächlich Mentalitätsunterschiede innerhalb Österreichs gibt. Der Nationalstolz und die Bodenverwurzelung ist hier größer als im Osten - zumindest ist das mein persönlicher Eindruck. Ich schreibe das völlig wertfrei. Jedenfalls mag ich die Tiroler die ich kenne (TirolerInnen kenn ich leider nicht). Und doch gibt es einige Unterschiede, nicht nur in der herrlichen Landschaft, in der ich gerade von Haiming nach Roppen wandere. |