Es wird Zeit den ersten steirischen Berg zu besteigen, man gönnt sich ja sonst nichts. Vorbei an der Hohen Wand und dem Sonnwendstein fahre ich nach Spital am Semmering. Beim letzten Schilift – der Prominentenlift – parke ich das Auto und es geht durch den Kaltenbachgraben bergwärts. Fast 1000 Höhenmeter sind zurück zu legen und es ist neblig im Tal und kalt, einige Gründe um schneller zu gehen. Irgendwann gelange ich über die Nebelsuppe und die Sonne lacht vom Himmel. Da bin ich auch schon beim Karl-Lechner-Haus, ein nur am Wochenende bewirtschaftetes Schutzhaus. Aber es ist noch nicht Mittag und ich marschiere weiter. Achja, ich habe eine neue Kamera! Das Wunderding kann sogar Panoramen und 3D! Daher bleibe ich öfters als sonst stehen und fotografiere und filme was das Zeug hält. Schließlich gelange ich zum Gipfel und dem Alois-Günther-Haus. Vom Süden ziehen Wolken in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit herauf, gerade war es noch sonnig und in Sekundenschnelle stehe ich in einer Wolke mit Sichtweite höchstens zehn Meter!
Ich kehre in das Schutzhaus ein und bestelle einen Schweinsbraten – Rehabilitation und Diätberaterin hin oder her. Ich bekomme in einem Riesenfressnapf die größte Schweinsbratenportion die ich je gesehen habe. Sieht aus wie die Familienportion – nur ich bin alleine.
Zirka eine Stunde und 5000 kcal später mache ich mich auf den Heimweg. Ich hätte so gerne noch die Nachspeise probiert ob sie die Portion von der Sonnwendstein-Pollereshütte hier übertreffen, aber ich glaube dann hätte ich dort übernachten müssen.
In Anbetracht meiner Konstitution und dem halben Schwein in meinem Magen entscheide ich mich für den gleichen Weg zurück, ist das schon schwer genug.