Der Winter hat noch einmal richtig zugeschlagen. In den letzten Tagen hat es mehrmals geschneit und es liegt zirka 20 bis 30cm Neuschnee.
Anfangs marschiere ich auf teilweise geräumten Nebenstraßen entlang der Bahnlinie. Ich wandere durch Langenzersdorf und dann weiter nach Bisamberg. Es sind nicht viele Menschen unterwegs, die paar Leute die ich treffe sind mit Schneeräumen beschäftigt. Es ist naßkalt und eine beständige Mischung aus Nieselregen und Graupel fängt an meine High-Tech-Kleidung zu unterwandern. Wenigstens ist es windstill - vorerst... |
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Ich stapfe durch eine wunderschöne tiefverschneite Winterlandschaft. Jeder Schritt macht dieses charakteristische Knirschen, das nur beim gehen in Schnee entsteht.
Ich mag das Geräusch. Der Weg durch die Au führt mich zum Treppelweg neben der Donau. Hier begegne ich einem Läufer. Ein Mensch! Die Tiere sind in der Überzahl, in der Au bin ich drei Fasane, einem Hasen und einem Reh begegnet. |
Nach Korneuburg liegt ein Übungsgelände des Bundesheeres in den Donauauen.
Vor vielen Jahren war ich ungefähr zur gleichen Jahreszeit hier und habe Rambo gespielt. Damals war etwas weniger Schnee, dafür war es viel kälter. Heute bewegt sich die Temperatur um den Gefrierpunkt. Doch neben der Donau auf dem Treppelweg bei Gegenwind hat es gefühlte -15 Grad. Auch das noch, die letzten Spuren im Schnee verschwinden. Ich marschiere weiter, aber das Gehen wird sehr anstrengend und beschwerlich. Was so eine Spur ausmacht! |
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Ich habe es heute nicht eilig. Ich bin nicht ganz fit und kämpfe mit einer Verkühlung, daher will ich es heute nicht übertreiben.
Der Weg ist das Ziel und so stehe ich plötzlich vor einer Markierung die eindeutig eine stilisierte Muschel zeigt. Nanu? Der Jakobsweg hier in Stockerau? Tatsächlich, wenig später sehe ich ein gelbes Schild: "Jakobsweg Weinviertel". Ich werde dem Weg folgen, er zeigt ohnehin in die von mir gewünschte Richtung. Mal sehen wo er mich hinführt. Er führt mich an einem Kloster vorbei, das Kloster St. Koloman. Der heilige Koloman ist unter anderem der Schutzpatron der Reisenden, das passt ganz gut. |
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Ich wandere zu dem winzigen Hügelkamm nordwärts. Nach einem kurzen Bergaufstück mit atemberaubenden zwölf Höhenmetern bietet sich ein toller Ausblick: Ebene.
Ich komme nach Goldgeben (was für ein Name!) und Hausleiten. Die Leute hier haben sogar eine Aussichtswarte auf den Maulwurfshügel - den sie hier liebevoll Brunnberg nennen - gebaut, tolle Sache. Bei der Kirche von Hausleiten gibt es eine Stirbgasse, die unter der Kirche zum Friedhof führt, unheimlich. Ich gehe noch eine Ortschaft weiter nach Gaisruck und lasse es für heute gut sein. |
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