Es ist soweit, ich gehe auf den Schneeberg. Aber nicht mit Zahnradbahn oder Sesselliftunterstützung, sondern von Puchberg weg. Um 8.00 Uhr bin ich am Parkplatz und schnappe mir meinen Rucksack. Ich möchte es bis zur Bergstation schaffen, das ist mein Ziel. Ich nehme die Route neben der Zahnradbahn, eine Schotterstraße. Bis zur Hengsthütte haben mich schon einige Wanderer und Jogger!?! überholt. Gibt tatsächlich Leute, die so einen Berg rauf laufen. Mir soll es recht sein, ich lasse mich nicht beirren und gehe mein – langsames – Tempo. Vorbei an der Ternitzer und Kögler-Hütte geht es zum Baumgartner, der Buchtelwirt. Ich kaufe mir Buchteln mit Vanillesoße und setze mich in die Sonne. Was für ein Genuß! Währenddessen fährt die alte Dampfzuggarnitur in die Haltestelle ein.
Ich marschiere weiter und überlasse den Halbschuhtouristen das Feld. Ein Schild entlang der Bahnstrecke behauptet: Da wird’s aber anstrengend. Wie wahr. Das Elisabethkirchlein sieht zwar nahe aus, aber der Weg zieht sich. Ich stehe wieder einmal mehr am Hang, als dass ich gehe, mein Pulsschlag ist jenseitig. In Puchberg meinte der Wegweiser 3 Stunden Gehzeit, es ist nun fast halb Eins, ich habe viereinhalb Stunden gebraucht (ok, mit Pause). Das Wetter ist herrlich und die Weitsicht gigantisch. Ich beschließe noch zum Damböck-Haus zu gehen, das kenne ich, es liegt gleich hinter dem nächsten Hügel. Plötzlich gehe ich beim Damböck-Haus vorbei. Ich schau einmal, wie nahe ich zum Klosterwappen komme. Knapp nach 14 Uhr ist es geschafft ich stehe beim Gipfelkreuz auf 2076m Höhe!
Wenn ich schon mal da bin, dann gehe ich eine kleine Runde zum Fischer-Haus und über den Steig wieder runter zum Damböck-Haus. Dort genehmige ich mir ein Bier, das habe ich mir redlich verdient. Zurück geht es mit einem kleinen Umweg über den Fischer-Steig und knapp nach 18Uhr bin ich wieder in Puchberg. Schön war es und ich bin heute schon zufrieden mit mir, fast schon ein bissl stolz. Für einen Typen über 50 und mit Herzinfarkt vor ein paar Monaten eine gute Leistung, finde ich.
Fazit: Lange Tour mit fast 1500 Höhenmetern, bedarf Kondition und Ausdauer, mehrere Einkehrmöglichkeiten. Ansonsten schön zu gehen, keine besonderen Ansprüche.